St. Rochus-Kirche Schlichting

Im Norden Dithmarschens, in der Eider-Treene-Sorge-Niederung, einer Landschaft, die von Flüssen, Mooren und Holmen (Inselchen) mit einzigartigen Dorfbildern geprägt ist, liegt das langgestreckte Straßendorf Schlichting.
Aufgrund der ehemals stattgefundenen Überschwemmungen der Eider wurde das Dorfzentrum auf Wurten errichtet. Der Untergrund sorgt auch heute noch dafür, dass gelegentlich Häuser absacken.
Erst 1544 als eigenständige Kirchengemeinde erwähnt, ist sie die kleinste Kirchengemeinde Dithmarschens. In der Ortsmitte, auf einer Wurt, steht die kleine St. Rochus-Kirche. Benannt ist sie nach dem Schutzheiligen gegen die Pest.

Der bestehende kleine Bau datiert sich in die Zeit nach 1670. Die sehenswerte Innenausstattung stammt vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Kanzel von 1728, getragen von einer hockenden Mosefigur, die Stab und Gesetzestafeln hält, wird geschmückt durch Figuren der vier Evangelisten und Jesus Christus. Den Schalldeckel darüber ziert ein Gewölk mit Engelsköpfen. Das Schmuckstück der Kirche ist die Holztaufe von 1727. Sie steht auf einem sechseckigen Fuß und stellt den Brunnen des Lebens dar. Der spätbarocke Altar entstand um 1720. Das Sockelbild stellt eine Abendmahlszene, das Hauptbild eine Golgatha-Landschaft dar. Das etwa halblebensgroße Kruzifix ist aus spätgotischer Zeit. Ein Giebel mit dem Auferstandenen als Bekrönungsfigur schließt die Komposition nach oben ab.
Text: Jochen Bufe

Dorfstr.46
25779 Schlichting
(04882) 6189
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